Effektive Lecksuche bei wasserführenden Leitungen – Methoden und Tipps
Das Aufspüren von Leckagen in wasserführenden Leitungen kann eine Herausforderung sein, erfordert jedoch präzise Techniken und erfahrene Handwerker. Hier sind die wichtigsten Methoden und Hinweise zur Lecksuche:
Druckprüfung
Funktionsweise: Bei der Druckprüfung wird der Druck auf die Leitungen erhöht und mittels eines Manometers auf Druckverluste überprüft. Ein Verlust weist auf eine Leckage hin.
Anwendungsbereich: Ideal für absperrbare Leitungssysteme oder einzelne Abschnitte wie Etagen oder Wohnungen.
Vorbereitung: Kontrollieren Sie vor Beginn der Prüfung alle Ventile und Entnahmestellen auf Dichtigkeit. Absichern von Eckventilen durch zusätzliche Verschraubungen kann notwendig sein.
Durchführung: Das System wird mit Wasser oder Druckluft befüllt und sollte bei 6 bis 8 bar über 15 Minuten den Druck halten. Jeder Druckverlust deutet auf eine mögliche Leckage hin.
Begrenzungen: Undichte Ventile, Luft im System oder unbedachte Wasserentnahmen können die Ergebnisse verfälschen.
Thermografie
Funktionsweise: Eine Thermografiekamera stellt Temperaturunterschiede als farbige Bilder dar. Ein Rohrbruch zeigt sich als wärmerer Bereich im umgebenden Material.
Anwendungsbereich: Besonders effektiv bei Fußbodenheizungen oder Warmwasserleitungen. Die Methode erfordert Temperaturveränderungen im Material.
Vorbereitung: Vor Einsatz der Kamera sollte die Fußbodenheizung abgestellt und kurz vor der Untersuchung wieder eingeschaltet werden, um klare Temperaturdifferenzen zu erzeugen.
Grenzen: Gedämmte Leitungen und gleichmäßig temperierte Räume erschweren die Leckortung. Eine genaue Auswertung der thermografischen Bilder erfordert Erfahrung.
Tracergas
Funktionsweise: Das Rohrleitungssystem wird mit einem Gasgemisch aus Helium oder Stickstoff und Wasserstoff befüllt. Das Gas tritt an der Bruchstelle aus und wird mit einem Detektor an der Oberfläche nachgewiesen.
Anwendungsbereich: Besonders nützlich bei großen Gebäuden, wo kleinere Kreisläufe getestet werden können, um den Gasverbrauch zu minimieren.
Vorteile: Sehr präzise Ortung des Lecks, oft bis auf 0,5 Meter genau.
Grenzen: Dampfdichte Beläge oder Leitungsschächte können die Austrittsstelle des Gases verfälschen.
Endoskopie
Funktionsweise: Ein Endoskop ermöglicht das Einsehen schwer erreichbarer Hohlräume durch eine Lichtquelle und eine Kamera.
Anwendungsbereich: Ideal für Abwasserrohre oder schwer zugängliche Bereiche hinter Verkleidungen oder unter Badewannen.
Vorteile: Keine teuren Aus- und Einbaukosten, da das Endoskop durch vorhandene Öffnungen eingeführt wird.
Kamerabefahrung
Funktionsweise: Eine Kamera wird durch Abwasserrohre geführt, um diese von innen zu inspizieren und Schäden zu dokumentieren.
Anwendungsbereich: Besonders bei Abwasserrohren nach einer Reinigung, um Verschmutzungen und Wurzeleinwuchs zu entfernen.
Wichtig: Eine Videoaufnahme und ein schriftliches Protokoll dokumentieren den Schaden und dienen als Nachweis bei Versicherungsfällen.
Lebensmittelfarbe
Funktionsweise: Verschiedene Farben werden in die Abflüsse gefüllt, um den betroffenen Abwasserstrang anhand der austretenden Farbstoffe zu identifizieren.
Vorteile: Einfache und kostengünstige Methode zur Eingrenzung des Schadensortes.
Anwendungsbereich: Besonders nützlich bei Abwasserrohren, um die betroffenen Stränge schnell zu identifizieren.
Diese Methoden bieten präzise und effektive Lösungen zur Lecksuche in wasserführenden Leitungen und helfen dabei, Schäden schnell zu lokalisieren und zu beheben.
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